Das Case Management

Die Methode des Case Managements ist eine Grundvoraussetzung für die Arbeit beim BUNTEN KREIS. Die komplexe Problemlage der Familien erfordert eine hohe Fachkompetenz in der Nachsorge. So werden die in den Familien tätigen Kinderkrankenschwestern grundsätzlich zur Case-Managerin ausgebildet. Die Methode des Case Managements wird auf der Fall- und der Systemebene durchgeführt.

Auf der Fallebene steht der Patient mit seinen Bezugspersonen im Mittelpunkt.

Das Case Management läuft strukturiert in mehreren Schritten ab:

Die Case Managerin erfasst die individuelle Problemsituation und orientiert sich dabei an den Bedürfnissen der Betroffenen, egal ob es pflegerische, finanzielle, soziale, psychologische oder seelsorgerische sind.

 

Gemeinsam mit der Familie wird ein Hilfeplan erarbeitet. Eltern, die unvorbereitet mit einer Krankheit, Behinderung oder Krise konfrontiert werden, sind häufig überfordert und sind dankbar für Aufklärung, Strukturierung und Einschätzung von Versorgungsprioritäten.

Die geplanten Hilfen werden umgesetzt: Die Case Managerin koordiniert, vernetzt und begleitet, zusätzlich beobachtet und kontrolliert sie den Verlauf der Maßnahmen.

Abschließend wird überprüft, ob die im Hilfeplan vereinbarten Ziele erreicht wurden. Wenn nötig, wird die Situation erneut analysiert und mit einem neuen Hilfeplan angegangen.

Gemäß dem Leitprinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ werden die Betroffenen zum selbständigen Problemlösen angeleitet, damit die Familie möglichst bald alleine zurechtkommt. Die Case Managerin bleibt in der Regel über die gesamte Betreuungsdauer gleich: So kann sich Vertrauen aufbauen und sie kann ein Gespür für wichtige, jedoch nicht ausgesprochene Probleme bekommen.

Auf der Systemebene fördern die Case Managerinnen die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen, die für schwer und chronisch kranke Kinder und Jugendliche da sind, unabhängig davon, ob sie ambulant oder stationär tätig sind. Zur systemischen Case-Management-Arbeit gehört die Analyse der Hilfsangebote einer Region, die Kontaktaufnahme mit entsprechend verantwortlichen Helfern, die Zusammenarbeit mit Kinder- oder Reha-Kliniken, Ärzten, Förder- und Beratungsstellen, Therapeuten, Krankenkassen, Selbsthilfegruppen etc.. Wird Nachsorge nach der Methode Case Management durchgeführt, steht nicht die Konkurrenz, sondern die Vernetzung der Einrichtungen im Vordergrund, damit für die Familie die bestmöglichen Hilfen organisiert werden (Qualitätsverbund, 2005:14f).